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Dachdämmung im Altbau – Tipps, Infos und
Anleitung zum dämmen

Eine Altbau Dachdämmung birgt Risiken einiges falsch zu machen. Lesen Sie hier mehr über die richtige Zwischensparrendämmung im Altbau.

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Dachdämmung Altbau, Zwischensparrendämmung Altbau
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   Kalender Icon der Seite: Zwischensparrendämmung Altbau 05.06.2012 Autor Icon der Seite: Altbau Dach dämmen Lenz

Das Dach im Altbau dämmen – Was ist anders?

In anderen Artikeln auf hausdaemmung.info wurde bereits ausführlich beschrieben, wie man bei einer klassischen Dachdämmung bei relativ modernen Gebäuden vorgeht. (siehe Artikelempfehlungen am Ende des Artikels) Eine Dachdämmung im Altbau bzw. eine Zwischensparrendämmung im Altbau bedingt manchmal einer etwas angepassten Vorgehensweise, weil die Grundvoraussetzungen etwas anders sind. Im Folgenden will ich näher auf den Sonderfall Zwischensparrendämmung im Altbau eingehen. Die Anleitung zur klassischen Zwischensparrendämmung finden Sie hier. Es kann nicht schaden diesen ausführlichen Artikel auch zu lesen um Detailinformationen zu erhalten.

Zwischensparrendämmung im Altbau

Gerade in Gebäuden aus dem 19. Jahrhundert (Fachwerk) oder ähnlich alten Häusern sieht der Dachstuhl doch häufig etwas seltsam aus, da zu jener Zeit die Prioritäten im Hausbau doch etwas andere waren. Damals hieß das Motto „Hauptsache es regnet nicht rein“ ;-)

Das dies mit den heutigen Anforderungen an eine Dachdämmung im Altbau nicht ganz konform geht ist sicherlich klar. Aber was soll man nun tun, wenn man nicht den gesamten Dachstuhl erneuern möchte, aber trotzdem eine gute Zwischensparrendämmung in besagtem Altbau einbringen möchte?

Einige grundlegende Probleme bei der Altbau Dachdämmung könnten ein:

1. Alte, nicht dichte Dacheindeckung (Flugschnee und Regen dringen bei Sturm ein etc.)
2. Keine Unterspannbahn unter den Dachpfannen
3. Unregelmäßige Dachsparren (Rundhölzer, schlecht behauene Stämme etc.)
4. Sparrenabstände unregelmäßig oder schief gesetzt
5. Sparren schmal, ohne Tiefgang


Im Folgenden möchte ich die Punkte nacheinander abarbeiten und Lösungsvorschläge anbieten wie man doch noch eine passable Zwischensparrendämmung im Altbau umsetzen kann.

Zu Punkt 1)
Der erste Punkt ist bereits der Problematischste / Aufwendigste von allen. Gerade wenn bei alten Fachwerkhäusern noch mit den früher beliebten Hohlpfannen eingedeckt wurde, kommt man nicht um eine Gesamtsanierung herum, will man eine Dachdämmung erreichen, die heutigen Standards entspricht. Das Problem bei dieser alten Eindeckung sind die großen Lücken zwischen den Pfannen, durch die relativ viel Regen und Feinschnee bei bestimmten Wetterlagen und Windbedingungen unter die Dacheindeckung gelangen kann. Früher wurden so genannte „Strohpüppchen“ (einfache Gebinde aus Stroh) genutzt um diese Löcher zu stopfen. Diese Püppchen wurden aber fast überall mit den Jahren von Ungeziefer und Pilzen zersetzt.
Eine Unterspannbahn unter den Dachpfannen würde das Problem zwar lösen, aber um diese anzubringen, muss das Dach vollständig abgedeckt werden. Hier bietet sich dann auch an, direkt moderne Dachpfannen oder andere aktuelle Dacheindeckungen beim Eindecken zu nutzen. Man kann natürlich auch die alte Eindeckung wieder nutzen, aber das erfordert einiges an Erfahrung beim Decken, da hier schnell größere Undichtigkeiten entstehen können, wenn die Hohlpfannen nicht korrekt wieder aufgebracht werden. Für Laien nicht zu empfehlen und nur bei besonderen historischen oder Denkmal geschützen Gebäuden überhaupt sinnvoll.

Zu Punkt 2)
Eine Unterspannbahn ist deshalb wichtig, damit feiner Flugschnee, Feuchtigkeit und Wind nicht direkt in die Zwischensparrendämmung eindringen kann. Eindringende Feuchtigkeit wird in der Dämmung gespeichert und kann dort, wo die Isolierung direkt an die Dachlatten anstößt nicht schnell genug entweichen. Fäulnis und Schimmel im Holz wird somit Vorschub geleistet. Außerdem dämmen Mineralwollfaserdämmungen (Glaswolle, Steinwolle) wesentlich schlechter, wenn Wind und Feuchtigkeit direkt in die Dämmplatten eindringen können. Nach Möglichkeit sollte man also zusehen, dass man nachträglich eine Unterspannbahn unterhalb der Dachpfannen anbringt (Anbringen nur von außen mit Dachab- und Neueindecken möglich), oder aber man sieht zwischen Dachlatten und Zwischensparrendämmung im Altbau eine Luftschicht von 3-5cm Dicke vor, sodass eindringende Feuchtigkeit problemlos wieder verdunsten kann.

Abstandhalter kann man zum Beispiel realisieren, indem man Dachlatten längs an den Innenseiten der Sparren unterhalb der Dachlatten befestigt, sodass die Dämmmatten nicht bis an die Dachlatten heranreichen können. Dies ist nicht ideal, sollte aber so Bauphysikalisch keine Schäden nach sich ziehen. Achten Sie darauf, dass möglichst wenig Wind unter die Dacheindeckung in den Dachstuhl eindringen kann um die Dämmwirkung der Dachdämmung nicht zu mindern. Leider geht durch die Luftschicht dringend benötigter Raum für eine entsprechend dicke Isolierung verloren und sollte wenn irgend möglich beim Aufdoppeln der Dachsparren berücksichtigt werden.

Zu Punkt 3)
Bei Dachsparren wie im Bild zu sehen, wird eine Dachdämmung im Altbau zu einem echten Abenteuer. Um bei unregelmäßigen Dachsparren trotzdem eine dichte Zwischensparrendämmung zu realisieren gibt es zwei Möglichkeiten (auch in Kombination):

Aufbau einer Zwischensparrendämmung im unsanierten Altbau1. Die Dämmatten doppellagig einbringen und versetzt übereinander verlegen. Also anstatt Dämmmatten in 240mm Dicke einzubringen nutzt man 2x120mm Matten und legt diese in zwei Lagen zwischen die Sparren. Seitenabschlüsse und Stöße werden dichter und die Gefahr Kältebrücken in der Dachdämmung entstehen zu lassen minimiert sich.

2. Jeweils links und rechts der Sparren Bretter anbringen um gerade Gefache zu erhalten. Da in fast 100% aller Fälle auch eine Aufdickung der Dachsparren notwendig sein wird, kann man hier zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Die Gefache werden begradigt und die Aufdickung der Sparren auf die gewünschte Tiefe wird ermöglicht. Der Hohlraum zwischen den Brettern um den Sparren sollte natürlich auch gründlich mit Isolierung gefüllt werden.

Zu Punkt 4)
Sind die Abstände der Dachsparren sehr unregelmäßig in ihren Abständen, so lässt sich am besten mit so genannten Dämmkeilen oder individuell zuschneidbaren Dämmstoffen arbeiten um eine dichte Zwischensparrendämmung in jedem Altbau zu gewährleisten. Fertig zugeschnittene Bahnen (z.B. 50 oder 60cm breit) lassen zu viel Spielraum für Kältebrücken und sollten hier besser nicht genutzt werden.

Zu Punkt 5)
Der Klassiker bei der Dachdämmung im Altbau. Schon aus Gewichts und Kostengründen wurden früher gerne Balken mit Maßen von 12x8cm 10x6cm oder auch schon mal einfache Rundhölzer für den Dachstuhl genutzt. Man nahm was man günstig bekommen konnte, bzw. was im Wald so zu holen war. Um hier eine vernünftige Dämmdicke für eine Zwischensparrendämmung im Altbau erreichen zu können, müssen diese Dachsparren verstärkt werden. Dazu kann man bei einigermaßen geraden Dachsparren einfach Kanthölzer auf die Sparren aufschrauben, oder aber man setzt (besonders bei Rundsparren zu empfehlen) links und rechts neben dem Sparren ein Brett in der gewünschten Dämmdicke an. Nebenbei bemerkt ist die Variante mit den Brettern die energietechnisch bessere Lösung weil die Fläche der Kältebrücke (durchgehende Sparren vs. Bretter) schlichtweg kleiner ist.

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