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Flachdach dämmen – Anspruchsvoll aber durchaus machbar

Welche Möglichkeiten zur Flachdach Sanierung gibt es und was sollte man beim Flachdach dämmen beachten? Hier gibt es ausführliche Infos dazu.

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   Kalender Icon der Seite: Dämmung Flachdach 05.06.2012 Autor Icon der Seite: Flachdach isolieren Lenz

Das Flachdach (neu) isolieren – welche Varianten gibt es?

Eines soll in diesem Artikel über Flachdach Dämmung direkt zu Anfang gesagt sein. Mit Ausnahme der Flachdach Dämmung als Umkehrdämmung (dazu später mehr) ist es keine triviale Aufgabe sein Flachdach zu isolieren. Auch als erfahrener Heimwerker gibt es viele Stolperfallen, die langfristig am Dach und Gebäude viel Schaden entstehen lassen können, wenn die Arbeiten nicht korrekt ausgeführt werden, daher ist es immer besser hier erfahrene Fachbetriebe zu Rate zu ziehen, oder zumindest Baugutachter kommen zu lassen um das genaue Vorgehen zu besprechen. Grundsätzlich unterscheidet man 3 verschiedene Varianten der Flachdach Dämmung.

1. Die Kaltdachdämmung
2. Die Warmdachdämmung
3. Das Umkehrdach


Die beiden ersteren Punkte Kaltdach und Warmdach werden in diesem Artikel nur kurz zum Verständnis angerissen, da diese Varianten viel Sachwissen zum korrekten Aufbau erfordern. Diese Varianten der Flachdach Dämmung werde ich in gesonderten Artikeln in Zukunft noch ausführlich behandeln. Das Umkehrdach ist relativ einfach aufgebaut und kann gut zu Sanierungszwecken von Flachdächern auch von handwerklich geschickten Laien problemlos durchgeführt werden und wird daher hier ausführlicher beschrieben.

Flachdach dämmen – Das Kaltdach

Diese Form der Flachdachdämmung heißt Kaltdach, da sich zwischen der Außenseite des Daches und der Dämmschicht eine Lüftungsebene befindet. Diese Form der Flachdach Isolierung eignet sich besonders für Dächer mit einer leichten Neigung (5-15% Gefälle) und klassischer Dacheindeckung mit Dachziegeln. Man sollte beim Kaltdach bedenken, dass ausreichend Dämmhöhe zwischen Wohnraumdecke und Dachschale vorhanden sein muss, da die Belüftungsebene etwa 10cm Raum zusätzlich zur Flachdach Dämmung einnimmt. Mindestens 30-40cm zwischen den beiden Ebenen sollten schon vorhanden sein um eine korrekte Ausführung mit entsprechend guten Dämmwerten zu erreichen.
Der Aufbau eines Kaltdaches (von innen nach außen):
Aufbau einer Kaltdachdämmung beim Flachdach
1. Innenverkleidung (Gipskarton / Putz etc.)
2. Raumdecke (Betondecke oder Balkenwerk)
3. Dampfbremse (kann u.U. bei Betondecke entfallen)
4. Dämmschicht (Mineralwolle, Zelluloseflocken etc.)
5. Belüftungsebene (mit Belüftung an den Seiten)
6. Dacheindeckung m. Sparrenkonstruktion & Lattung

Das Warmdach zur Dämmung des Flachdaches

Alternativ bietet die so genannte Warmdachdämmung für Flachdächer mit Neigungen von wenigen Grad eine Möglichkeit mit wenig Raumverlust (durch eine Belüftungsebene) eine kompakte Wärmedämmung anzulegen. Allerdings stellt eine Warmdachdämmung sehr hohe Ansprüche an die Dichtigkeit des Daches und auch die der Innenseite der Decke. Die Dämmung wird dabei sowohl von der Außenseite aus, wie auch von innen Luftdicht eingeschlossen. Dringt nun z.B. von außen durch eine Beschädigung der Dachbahn Feuchtigkeit in die Dämmschicht ein, so kann diese Feuchtigkeit nicht, oder nur sehr schwer wieder entweichen. Schimmelbefall und auch Verlust der Dämmwirkung durch feuchte Dämmstoffe sind mögliche Folgen. Bauschäden können hier über die Jahre teuer sehr werden.
Der Aufbau eines Warmdaches (von innen nach außen):
Das so genannte Warmdach im Schnitt
1. Innenverkleidung (Gipskarton / Putz etc.)
2. Raumdecke (Betondecke oder Balkenwerk)
3. Dampfbremse (kann u.U. bei Betondecke entfallen)
4. Dämmschicht (XPS, PUR o. ähnl. druckfest)
5. Holzschalung
6. Dachabdichtung (Bitumenbahnen o. ähnl.)
7. Evtl. Kiesbettauflage


Regelmäßige Wartung der Außenhülle sollte Pflichtprogramm beim Warmdach sein um frühzeitig Beschädigungen zu erkennen. Der Aufbau sollte unbedingt einem erfahrenen Fachbetrieb überlassen werden um Fehler bei Aufbau und Verarbeitung so weit wie möglich zu vermeiden.

Flachdach dämmen – Das Umkehrdach

Für eine eigenhändige energetische Sanierung von Flachdächern bietet sich meist gut die Isolierung nach dem Umkehrdachprinzip an. Dabei wird eine druckfeste Dachdämmung auf die bereits vorhandene, wasserdichte Außenhülle aufgebracht. Von Vorteil ist hier zum einen, dass im Inneren kein Raumhöhenverlust auftritt und nicht (oder nur wenig) in die bestehende Dachsubstanz eingegriffen werden muss.

Beim Umkehrdach wird direkt auf die vorhandene äußere Dachabdichtung (z.B. Bitumenbahn) eine Lage druckfester Dämmplatten aufgelegt. Bei der Verarbeitung ist darauf zu achten, dass der Untergrund frei von Kieselsteinen, oder sonstigen Dachschüttungen ist, damit die bestehende Außenhaut nicht verletzt werden kann. Außerdem ist im Vorfeld ganz genau zu prüfen ob die Außenhaut auch unbeschädigt und dicht ist, damit keine Feuchtigkeit in die Dämmschicht eindringen kann. Auf den Dämmplatten werden dann die neuen Dachbahnen verarbeitet. Darüber wird ein Schutzflies ausgebracht, das vor Beschädigung der nachfolgenden Kiesschicht und/oder Wurzeln (bei zusätzlicher Dachbegrünung) schützen soll. Zu guter Letzt wird noch die besagte Kiesschicht aufgefüllt. Dabei ist zu beachten, dass unbedingt statische Gegebenheiten der Deckenkonstruktion überprüft werden, wenn die Kiesschicht deutlich dicker ausfallen soll als dies auf dem Dach vor den Sanierungsmaßnahmen der Fall war. Dies gilt insbesondere, wenn eine Dachbegrünung eingesetzt werden soll.
Aufbau der Dämmung auf dem Flachdach (von innen nach außen)
Das Umkehrdach Prinzip im Schema
1. Alte wasserdichte Dachhaut (Bitumenbahn etc.)
2. Dämmschicht (druckfeste Dämmplatten aus XPS oder PUR)
3. Neue wasserdichte Außenhaut (Bitumenbahn etc.)
4. Schutzflies
5. Kiesschüttung (evtl. mit Dachbegrünung)



Hiermit ist das Flachdach dämmen im Prinzip bereits abgeschlossen. Gegebenenfalls müssen Randläufe und Wandanschlüsse erweitert und abgedichtet werden um dem nun etwa 20cm dickeren Aufbau Genüge zu tun. Ansonsten hat man mit dem Umkehrdach Aufbau eine wartungsarme und günstige Möglichkeit vorhandene Flachdächer zu sanieren. Gerade für Selbermacher bietet sich dieser Aufbau besonders gut an, da sie wenig Fehleranfällig ist und ohne viel Spezialwissen umgesetzt werden kann. Viel Erfolg beim Flachdach dämmen!

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